Du bist schwanger – und nicht krank!

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Trotzdem gibt es ein paar gängige (und vollkommen normale) „Symptome“, die du kennen solltest. Während der Schwangerschaft verändert sich die Form deines Körpers in alle möglichen und unmöglichen Richtungen. Deine Schwangerschaftshormone laufen Amok, was eine ganze Reihe von Nebeneffekten mit sich bringt. Diese sind mal peinlich, mal nervig oder einfach nur etwas unangenehm. Normalerweise sind sie jedoch kein Grund zur Sorge und legen sich nach der Entbindung wieder. Widmen wir uns heute also folgenden Themen:

Wann beginnen die frühen Schwangerschaftsanzeichen?

Das ist bei jeder Frau anders. Manche bemerken schon eine oder zwei Wochen nach der Empfängnis erste Anzeichen und machen direkt einen Schwangerschaftstest. Andere merken erst nach vier oder fünf Wochen, dass etwas im Busch ist. Vielleicht hast du auch gar keine Symptome und wirst erst stutzig, wenn deine Periode ausbleibt – oder sogar noch später.

Welche Schwangerschaftssymptome sind normal? 

Die Liste der Schwangerschaftssymptome ist lang. Sie sind aber fast alle total normal. Nicht jede Schwangere hat alle Symptome, aber die meisten Frauen werden im Laufe der Schwangerschaft mit dem einen oder anderen Symptom Bekanntschaft machen. Zum Glück gibt es jede Menge erprobte Mittel und Wege, um mit den Auswirkungen umzugehen.

Ausbleibende Periode

Eine ausbleibende Periode kann eines der ersten Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Aber nicht immer ist eine Schwangerschaft die Ursache. Unregelmäßige Blutungen können auch andere Gründe haben. Hol dir einen Schwangerschaftstest aus der Apotheke und wenn dieser positiv ausfällt, vereinbare einen Termin bei deiner Gynäkologin bzw. deinem Gynäkologen, um die Schwangerschaft zu bestätigen und die Vorsorge zu planen.

Müdigkeit

Müdigkeit ist das wohl häufigste Schwangerschaftssymptom. Vielleicht will dir die Natur damit sagen, dass du es ruhig angehen lassen sollst. Vielleicht kommt es auch durch den erhöhten Nährstoffbedarf – schließlich musst du nicht nur dich, sondern auch dein Baby versorgen. Und das zusätzliche Gewicht, das du mit dir herumschleppst, ist auch nicht zu unterschätzen.

Schmerzende Brüste 

Empfindliche, geschwollene Brüste sind ein weiteres Anzeichen für eine Schwangerschaft – du kennst das vielleicht von deinem Menstruationszyklus. Während der Schwangerschaft können die Schmerzen allmählich zunehmen und deine Brust fühlt sich vielleicht anders an und sieht anders aus. Der Warzenhof (die dunklere Haut um die Brustwarze) kann dunkler werden und es können sich kleine Venen und Erhebungen zeigen. Diese Erhebungen sind die Montgomery-Drüsen, die ein Sekret absondern, um deine Brustwarzen zu schützen und sie auf das Stillen vorzubereiten. Ganz schön clever von der Natur, oder?

Verstopfung in der Schwangerschaft 

Nicht selten kommt es gerade in der frühen Schwangerschaft zu Verstopfung. Die wahrscheinlichste Ursache dafür ist der veränderte Hormonhaushalt. Aber auch Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel (insbesondere bestimmte Eisenpräparate) oder eine ballaststoffarme Ernährung können der Grund sein.

Was kann ich gegen Verstopfung in der Schwangerschaft tun?

  • Nimm mehr Vollkornbrot, Vollkorncerealien, Hülsenfrüchte und ballaststoffreiches Obst und Gemüse (vorzugsweise mit Schale) zu dir.
  • Halte deinen Darm in Bewegung, indem du selbst in Bewegung bleibst.
  • Trinke ausreichende Mengen Wasser.

Eine Verstopfung ist zwar unangenehm, trotzdem solltest du auf der Toilette nicht zu stark pressen. Das kommt später noch! Pressen schadet deinem Baby nicht, aber es kann die Bildung von Hämorrhoiden fördern. Unser Tipp: Beuge dich auf der Toilette so weit nach vorn, wie es dein Bauch zulässt, atme lang und tief ein und lass einfach locker!

Morgenübelkeit oder anhaltende Übelkeit

Die gefürchtete Morgenübelkeit! Davon haben wir alle schon zur Genüge gehört. Dabei ist die Bezeichnung eigentlich gar nicht so passend, denn dir kann den ganzen Tag über schlecht werden. Anhaltende Übelkeit wäre daher der treffendere Begriff.

Die genaue Ursache ist nicht bekannt, doch wie so viele Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft dürfte auch sie mit den hormonellen Veränderungen zu tun haben. Die Übelkeit setzt normalerweise etwa um die 6. Schwangerschaftswoche ein und hört zum Glück meist bis zur 14. Woche wieder auf.

Nicht alle Frauen sind davon betroffen, die meisten verspüren nur eine leichte Übelkeit. In seltenen Fällen kann das Erbrechen so stark sein, dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich wird. Deinem Baby passiert nichts, aber wenn du ernste Symptome hast, lange Zeit erbrechen musst, Gewicht verlierst oder dir anderweitig Sorgen machst, hol dir ärztlichen Rat.

Was kann ich gegen Morgenübelkeit und anhaltende Übelkeit tun?

  • Viel trinken ist das A und O. Bei Flüssigkeitsmangel kann die Übelkeit noch schlimmer werden.
  • Softdrinks, Ginger Ale oder Ingwertee sind dabei hilfreicher als einfach nur Wasser.
  • Nimm mehrere kleine Mahlzeiten zu dir.
  • Vermeide einen leeren oder einen zu vollen Magen.
  • Verzichte auf fettige oder stark gewürzte Speisen.
  • Wenn dir beim Kochen schon von dem Geruch übel wird, iss etwas Kaltes. Sandwiches, Salat oder Vollkornkekse sind eine gute Wahl.

Wann sollte ich mir in Sachen Morgenübelkeit Sorgen machen? 

Für die meisten Frauen ist Morgenübelkeit zwar unangenehm, aber kein Grund zur Beunruhigung. Nur sehr wenige leiden unter starker Übelkeit und übermäßigem Erbrechen. Man spricht dann von Hyperemesis gravidarum. Wird dieser Zustand nicht behandelt, führt er nicht nur zu Erschöpfung, sondern auch zu Dehydrierung. Solltest du dir also Sorgen wegen des Schweregrads deiner Symptome machen, wende dich lieber an deine Ärztin bzw. deinen Arzt.

Verstärkter Harndrang 

Pinkeln. Genau das tust du während deiner Schwangerschaft wahnsinnig oft! Vielleicht achtest du schon darauf, nie allzu weit von einer Toilette entfernt zu sein.

In der frühen Schwangerschaft hängt der verstärkte Harndrang mit der Hormonumstellung zusammen, später drückt dann das Baby immer stärker auf deine Blase. Irgendwann fällt es dir vielleicht auch schwer, die Blase vollständig zu entleeren – und du rennst noch häufiger zur Toilette.

In den letzten Schwangerschaftswochen kann es auch passieren, dass du beim Husten, Niesen oder beim Anheben von Gegenständen ein wenig Urin verlierst. Das liegt daran, dass deine Hormone deinen Beckenboden weicher gemacht haben, um dich auf den großen Tag und den Druck deines noch größeren Babys vorzubereiten.

Was kann ich bei verstärktem Harndrang tun? 

  • Für Beckenbodentraining ist es eigentlich nie zu spät. Fang am besten während der Schwangerschaft damit an und bleibe auch danach weiter am Ball. Regelmäßiges Training ist der beste Weg, um im höheren Alter Kontinenzproblemen vorzubeugen.
  • Weniger Trinken ist keine Lösung. Du musst deinen Körper mit Flüssigkeit versorgen.

Wann sollte ich mir Sorgen machen? 

Ein verstärkter Harndrang während der Schwangerschaft ist absolut normal. Wenn es beim Wasserlassen brennt oder wehtut, könnte dies ein Zeichen für eine Infektion sein. Dann suchst du lieber deine Ärztin bzw. deinen Arzt auf.

Rückenschmerzen 

Um Rückenschmerzen während der Schwangerschaft kommst du fast nicht herum. Das ist auch nicht weiter überraschend, schließlich trägst du geballt an einer Stelle viel zusätzliches Gewicht mit dir herum, deine Wirbelsäule streikt und deine Haltung ... naja, lassen wir das. Durch die hormonellen Veränderungen sind außerdem deine Bänder lockerer und schwächer geworden und es sind Wassereinlagerungen entstanden. Eventuell sind deine Rückenschmerzen nachts stärker, sodass du deinen wohlverdienten Schlaf nicht bekommst.

Was kann ich gegen Rückenschmerzen tun? 

  • Vermeide schweres Heben und anstrengende Hausarbeiten. Das ist DIE Chance: Delegiere körperlich anstrengende Aufgaben an andere Familienmitglieder!
  • Vermeide langes Stehen.
  • Leg dich zwischendurch hin und lagere die Beine über Kopfniveau.
  • Achte auf eine gesunde Körperhaltung.
  • Setz dich aufrecht hin, vorzugsweise auf Stühlen, die den Rücken gut unterstützen.
  • Aktiviere deinen Core, wie es auf neudeutsch heißt, also die Rumpfmuskulatur. Spann bei Aktivitäten die Bauchmuskeln an, besonders beim Gehen oder Heben.
  • Kleine Übung für zwischendurch: Stell dich möglichst gerade hin und richte dich so weit wie möglich auf. Ziehe deine Wirbelsäule bewusst in die Länge. Dabei das Atmen nicht vergessen!

Sodbrennen oder Reflux 

In der frühen Schwangerschaft sorgen die Veränderungen im Hormonhaushalt nicht nur dafür, dass deine Muskulatur für das große Ereignis weicher wird, sie schwächen auch den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. So kann Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen, was Reflux und Sodbrennen verursacht. (Im späteren Verlauf der Schwangerschaft hat der Druck des heranwachsenden Embryos denselben Effekt.)

Was kannst du gegen Sodbrennen oder Reflux in der Schwangerschaft tun? 

  • Nimm mehrere kleine Mahlzeiten zu dir und iss langsam, um die Verdauung zu unterstützen.
  • Verzichte auf fettige, frittierte oder stark gewürzte Speisen.
  • Leg dich möglichst nicht direkt nach dem Essen hin.
  • Schlafe in halb aufgerichteter Position mit erhöhtem Oberkörper.
  • Trinke vor dem Essen ein Glas Milch.
  • Trinke dann während der Mahlzeit möglichst gar nichts

Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, sprich mit deiner Ärztin bzw. mit deinem Arzt, um dir einen Säurehemmer verschreiben zu lassen, der für werdende Mütter unbedenklich ist.

Stimmungsschwankungen

Eben noch himmelhochjauchzend – im nächsten Moment zu Tode betrübt. Das geht nicht nur dir so! Stimmungsschwankungen gehören zu einer Schwangerschaft dazu. Die Ursache für deine Hochs und Tiefs sind oft Müdigkeit, Stress und die gut nachvollziehbaren Gedanken und Sorgen über die großen Veränderungen, die nun in deinem Leben bevorstehen. Auch die körperliche Belastung, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, kann dich runterziehen.

Darüber hinaus haben Hormone, insbesondere Östrogen und Progesteron, erhebliche Auswirkungen auf deine Stimmung. Östrogen steht in direktem Zusammenhang mit dem Glückshormon Serotonin. Kein Wunder also, dass du diese Hormonschwankungen spürst.

Progesteron sorgt dafür, dass sich deine Muskulatur während der Schwangerschaft entspannt. Bei einigen Frauen wirkt es aber ein bisschen zu entspannend – es macht sie müde. Wenn du bei einer Liebesschnulze nicht aufhören kannst zu heulen, gib dem Progesteron die Schuld!

Viel tun kannst du dagegen nicht. Lass es einfach geschehen und denk daran: Es dauert nicht ewig.

  • Sprich auch mit deinem Partner, Freunden und deiner Familie darüber.
  • Tausch dich mit anderen werdenden Müttern aus.
  • Bleib positiv und gib nichts auf Schwangerschaftsratgeber, die nur Ängste schüren.
  • Sorge für ausreichend Ruhe und Schlaf.
  • Yoga oder Mediationen können dir helfen, runterzukommen.

Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft sind ganz normal. Wenn die Tiefs jedoch deutlich länger dauern als die Hochs und du dich wirklich depressiv fühlst oder ständig starke Ängste hast, sprich mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt oder deiner Hebamme.

Andere Anzeichen und Symptome einer Schwangerschaft 

Geschwollene Gliedmaßen und Knöchel

Dein Bauch ist schon kurz vorm Platzen – aber nein, das reicht noch nicht. Bei 80 % der Schwangeren schwellen auch noch Knöchel, Füße und Finger an. Während der Schwangerschaft produziert der Körper nämlich etwa 50 % mehr Blut und Körperflüssigkeiten, um den heranwachsenden Embryo zu versorgen.

Und diese zusätzliche Flüssigkeit sammelt sich manchmal in den Beinen an, besonders wenn du lange gestanden hast oder wenn es warm ist. Dadurch schwellen Knöchel und Füße und manchmal auch die Finger an. Meist tritt dies gegen Ende des Tages auf und legt sich normalerweise in der Nacht wieder.

Was kann ich dagegen tun?

  • Vermeide langes Stehen.
  • Leg dich zwischendurch hin und lagere die Füße über Kopfniveau.
  • Schmeiß die High Heels in die Ecke und trage deine allerbequemsten Schuhe. Ganz egal, wie die aussehen.

Wann sollte ich mir bei Schwellungen Sorgen machen?

Schwellungen können ein Anzeichen für hohen Blutdruck sein oder auch für eine schwerwiegende Komplikationen namens Präeklampsie. Wenn du besorgt bist, weil die Schwellungen extrem stark sind, auch in anderen Körperteilen auftreten oder beim Hinlegen nicht weggehen, wende dich an deine Ärztin bzw. deinen Arzt.

Veränderter vaginaler Ausfluss

Es ist vollkommen normal, dass du während der Schwangerschaft stärkeren vaginalen Ausfluss hast als sonst. Das ist sogar gut so! Die Scheide reinigt sich dadurch selbst, um die Gebärmutter vor Erregern zu schützen. Wenn dein Ausfluss jedoch unangenehm riecht, du einen Juckreiz oder Wundgefühl verspürst oder Schmerzen beim Wasserlassen hast, wende dich an deine Ärztin bzw. deinen Arzt. Diese Symptome könnten Anzeichen für eine Pilzinfektion sein. Ausfluss ist irgendwie unwürdig, mitunter unangenehm, aber er kann behandelt werden.

Heißhungerattacken

Löffelweise Erdnussbutter. Erdbeereis mit Chilisoße. Essiggurken mit Sahne. Keiner weiß, warum Frauen in der Schwangerschaft so merkwürdige Essensgelüste entwickeln.

Oft gelüstet es uns nach Lebensmitteln, deren Nährstoffe wir tatsächlich brauchen – beispielsweise kalziumreiche Milch oder auch Orangen (der Vitamin-C-Bedarf verdoppelt sich in der Schwangerschaft).

Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel und geschärfter Geruchssinn

Viele Frauen berichten, dass vertraute Lebensmittel in der Schwangerschaft merkwürdig, anders oder geradezu unangenehm schmecken oder riechen. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn man plötzlich bestimmte Lebensmittel wie Tee, Kaffee oder Fleisch nicht mehr mag. Mit Fortschreiten der Schwangerschaft legt sich das meistens. Probiere darum einfach nach ein paar Wochen, ob dir bestimmte Lebensmittel vielleicht wieder schmecken.

Einnistungsblutung (Implantationsblutung) 

Schmierblutungen können eines der ersten Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Sie treten etwa 1–2 Wochen nach dem Eisprung und dem Geschlechtsverkehr auf. Diese besondere Art der Schmierblutung wird als Einnistungsblutung bezeichnet. Etwa 6 bis 12 Tage nach der Empfängnis nistet sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut ein und verursacht leichte Reizungen und Blutungen. Manche Frauen halten sie für den Beginn der Periode – stattdessen sind sie aber schwanger! Die Implantationsblutung ist in der Farbe rosa oder hellbraun und zu schwach, um eine Binde oder einen Tampon zu füllen.

Gesund durch die Schwangerschaft mit unseren Tipps

Im Prinzip gelten während der Schwangerschaft dieselben Regeln für eine gesunde Lebensweise wie sonst auch.

  • Ernähre dich gesund und ausgewogen mit viel frischem Obst und Gemüse, Ballaststoffen und Eiweiß.
  • erzichte auf Koffein, Tabak und Alkohol.
  • Trinke ausreichende Mengen Flüssigkeit. Damit schlägst du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe und vermeidest u. a. Verstopfung.
  • Bleib aktiv – auch als Schwangere kannst du noch Sport treiben. (Besprich dies aber mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt.)
  • Kümmere dich um die notwendige Schwangerschaftsvorsorge, sobald du deine Schwangerschaft feststellst. Oder am besten noch früher – sobald du konkreter in die Planung einsteigst.
  • Nimm alle Termine und regelmäßigen Untersuchungen wahr.
  • Lege viele Ruhepausen mit hochgelagerten Füßen ein und achte darauf, dass du ausreichend schläfst.
  • Sorge für Entspannung, vielleicht in einem Yoga- oder Meditationskurs.

Wir wünschen dir eine glückliche und gesunde Schwangerschaft!

Die Angaben in diesem Artikel dienen nur der allgemeinen Information und sind kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung. Lass dich von qualifizierten Gesundheitsexpertinnen und -experten persönlich beraten.